Digitaldruck | Grafisch, 2D

bvdm und Fogra kooperieren bei Systemprüfung Digitaldruck

Mit geprüften Digitaldrucksystemen auf der sicheren Seite

Manchmal kommt hinterher das böse Erwachen. Ein Kundenauftrag mit besonders diffizilen Anforderungen an den Bildpasser, die Auflösung oder die Konstanz der Farbwiedergabe bringt es ans Licht: Das kürzlich erst neu aufgestellte Digitaldrucksystem – mit großen Erwartungen verknüpft – genügt den Ansprüchen nicht. Die Diskussionen zwischen dem Anwender und dem Hersteller des Systems, die nun geführt werden müssen, versprechen alles andere als angenehm zu verlaufen; im schlimmsten Fall droht früher oder später der Abbruch der Geschäftsbeziehungen. Aber das muss nicht sein.

Mit sorgfältig definierten Qualitätskriterien – beim Vertragsabschluss mit Sollwerten im Pflichtenheft festgeschrieben und nach der Installation des Drucksystems geprüft – könnten unangenehme Überraschungen vermieden werden. bvdm und Fogra haben jetzt vereinbart, gemeinsam relevante Kriterien zu identifizieren und geeignete Prüfmethoden dafür zu entwickeln. Mit von der Partie sind die printXmedia-Gesellschaften der Druck- und Medienverbände, die ihre Expertise aus der technischen und strategischen Beratung von Digitaldruck-Anwendern einbringen und mit der Fogra zusammen ein Dienstleistungspaket rund um die Systemprüfung Digitaldruck schnüren werden.

„Es wäre keineswegs zielführend, einfach die im Offsetdruck etablierten Abnahmerichtlinien auf den Digitaldruck zu übertragen, denn die Druckverfahren funktionieren völlig unterschiedlich“, so Jürgen Gemeinhardt von der Fogra. Er verantwortet das vom Freistaat Bayern geförderte Fogra-Forschungsprojekt „Grundlagen zur Maschinenabnahme im digitalen Produktionsdruck“, das die für die Prüfrichtlinien erforderlichen Erkenntnisse liefern soll. „Die Bewertungsmethoden müssen daher auf die besonderen Eigenschaften von Digitaldruckmaschinen abgestimmt sein.“

Die zu erarbeitenden Richtlinien werden Testformen und Prüfmethoden beschreiben, jedoch keine Sollwerte enthalten. Dazu Harry Belz, Projektkoordinator beim bvdm: „Anders als bei Offsetmaschinen sind bei Digitaldrucksystemen sowohl die Erwartungen der Anwender als auch die von den Herstellern angebotenen Lösungen sehr vielfältig. Einheitliche Sollwerte für die Maschinenprüfung würden die Bemühungen beider Seiten konterkarieren, für die jeweilige Anforderung das am besten geeignete Digitaldrucksystem auszusuchen. Sinnvoll sind daher nur individuell vereinbarte Sollwerte. Diese orientieren sich an der Bedeutung, die dem jeweiligen Prüfparameter angesichts der Aufgaben zukommt, die insgesamt an das System gestellt werden.“

Die fertigen Richtlinien wollen die Projektpartner in der ersten Hälfte des DRUPA-Jahres 2016 veröffentlichen. Ab dann werden die Partner auch Systemprüfungen anbieten, damit sowohl die Käufer als auch die Anbieter der Systeme auf der sicheren Seite sind. 

www.bvdm-online.de

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