Die wahren Kosten des Sublimationsdrucks
Nur auf die Preise der Verbrauchsmaterialien zu schielen führt in die Irre – wichtig sind bei der digitalen Produktdekoration vor allem die Stückkosten.
Viele Händler kennen das: Wenn ihre Kunden bei ihnen Material einkaufen, geht es nur um den Preis – die günstigste Tinte, das billigste Transferpapier. Markenprodukte wie etwa von Sawgrass können da oft auf den ersten Blick nicht mithalten. Denn bei der Analyse der Kosten für die Herstellung ihrer Produkte berücksichtigen viele Druckdienstleister nur die Tinten-, Papier- und Substratkosten. Gelegentlich fließen noch Porto und Verpackung ein. Bei diesem Ansatz werden aber viele betriebswirtschaftlich bedeutende Faktoren völlig außer Acht gelassen: Die Gemein- und Arbeitskosten scheinen nicht auf, obwohl sie eigentlich den Löwenanteil der anfallenden Betriebskosten ausmachen. Demzufolge legen Druckdienstleister nicht selten zu niedrige Preise für ihre Produkte fest. Wenn ein nachhaltiger Geschäftserfolg dann ausbleibt, versuchen sie, dort Kosten zu drücken, wo ihrer Meinung nach der größte Teil anfällt: Nämlich beim Einkauf von
Material sowie bei den Versandkosten. Gerade kleinere Unternehmen gehen sehr oft so vor. Das ist verständlich, aber leider selten von Erfolg gekrönt. Deshalb sollten Druckdienstleister gerade beim Sublimationsdruck die anfallenden Kosten in ihrer Gesamtheit betrachten und entsprechend kalkulieren. Denn natürlich sollte mit jedem Produkt auch ein entsprechender Gewinn erzielt werden.
Welche Kosten fallen beim Sublimationsdruck an?
Ganz gleich, ob Sublimationsdruckerzeugnisse nur im Nebenerwerb, im Rahmen einer Produktion oder in einem Ladengeschäft gefertigt werden, die Formel zur Berechnung der Betriebskosten ist immer gleich: Man dividiert sämtliche Gemeinkosten für einen bestimmten Zeitraum durch die im gleichen Zeitraum gefertigte Stückzahl. Zu den Gemeinkosten gehören alle erwarteten Kosten, also beispielsweise Miete, Strom, Versicherungen, Telefon, Website, E-Mail, Werbung, Marketingmaterial, Buchhaltung und Mitgliedsbeiträge für Branchenverbände.
Zu diesen hinzu kommen die Abschreibung auf Anlagevermögen, also etwa Drucker, Heißtransferpresse und Computer. Ein weiterer Teil sind natürlich auch die Kosten für Tinte, Substrate, Papier, Software und
Grafiken, außerdem Arbeits- und Personalkosten. Letztere fallen übrigens auch dann an, wenn es sich um einen Solo-Selbständigen handelt – auch dieser muss sich schließlich einen Lohn genehmigen, von dem er dann leben kann. Tatsächlich sind in einem solchen Falle Zeitaufwand und Sachverstand ein umso wertvolleres Gut. Deshalb muss der Workflow für die Herstellung von Sublimationsdrucken besonders effizient sein. Denn der Zeitaufwand, der für andere Tätigkeiten benötigt wird, fehlt natürlich für die Generierung höherer Umsatzerlöse.
Wie kalkuliert man Kosten?
Für eine einfache, aber umfassende Analyse benötigt man zunächst einmal eine Prognose aller für das Jahr erwarteten Kosten, einschließlich des gewünschten Gehalts für den Inhaber oder Geschäftsführer. Natürlich sollte man dabei auch im Auge behalten, wie viel Urlaub und / oder Krankheitsausfälle zu erwarten sind. In der Regel geht man von 48 Arbeitswochen pro Jahr aus. Die prognostizierten Jahreskosten geteilt durch 48 ergeben dann also einen groben Überblick über die wöchentlichen Kosten.
Diese sollten Sie dann durch 40 Stunden dividieren, um zu ermitteln, was eine Stunde im betrachteten Betrieb kostet. Nehmen wir beispielsweise an, dass die Betriebsstunde 24 Euro pro Stunde beträgt. Wenn man 30 Artikel pro Stunde fertigstellt, betragen die Betriebskosten pro Stück also etwa 80 Cent. Man kann dies auch als die fixen Stückkosten betrachten, denn in der Regel verändern sich ja die stündlichen Betriebskosten unter dem Jahr nicht. Hinzu kommen bei einem Deko-Produkt mit Sublimations-Transferdruck aber die variablen Stückkosten, also Tinten-, Papier-, Substrat- oder Versandkosten. Werden pro Stunde nur zwei Teile produziert, liegt der Anteil der fixen Stückkosten bereits bei 12 Euro! Dieses Beispiel macht unmissverständlich klar, dass der Faktor Effizienz für die Verdienstmöglichkeiten eine wesentliche Rolle spielt. Gerade kleine Unternehmen und Neueinsteiger tappen häufig in diese Falle: Sie haben nur den prozentualen Gewinn pro Artikel auf Basis der „messbaren“ Materialpreise im Blick, und versäumen dabei, eine Vollkostenrechnung anzusetzen.
Kostensenkung oder -einsparung ist keine Lösung
Wenn Unternehmen um ihr Überleben kämpfen oder nicht genügend Geld verdienen, wird zumeist zuerst versucht, die Kosten zu senken. Eine schlanke Kostenstruktur ist natürlich sinnvoll. Trotzdem sollte man
im Kopf behalten, dass Kosteneinsparungen wohl überlegt sein müssen, um Qualitätseinbußen zu vermeiden. Außerdem müssen sich die Kosteneinsparungen natürlich auch tatsächlich positiv auf die Rentabilität
auswirken. Vielfach sehen sich Händler dann mit Klagen ihrer Kunden konfrontiert, dass Tinten hochwertiger Marken wie Sawgrass im Vergleich beispielsweise zu No-Name-Produkten aus Fernost zu kostspielig sind. Das ist verständlich, gerade wenn ein Unternehmen gerade für Hunderte von Euros einkauft. Jede unmittelbare Ersparnis erscheint dann verlockend. Doch in Wahrheit wirkt sich diese Einsparung bei den Tintenkosten nur geringfügig auf die Gewinnmargen aus. Stattdessen laufen Druckdienstleister in Gefahr, viel mehr zu verlieren, als sie für hochwertige Tinten und Drucker überhaupt ausgegeben hätten.
Ein Beispiel:
Produziert man beispielsweise für einen Kundenauftrag T-Shirts mit einem Druck im Format 21,6 x 27,9 cm mit einem Sawgrass Virtuoso SG800-Drucker mit Großkartuschen, liegen die Tintenkosten pro Shirt bei etwa 25 Cent. Eine Reduktion um 50 % bedeutet eine Ersparnis von 12,5 Cent. Wenn sich die Betriebskosten pro Minute bei 40 Cent liegen, fällt das nicht besonders stark ins Gewicht. Selbst wenn man alle Materialkosten einrechnet, also Shirt (2 Euro), Tinte (25 Cent), Transferpapier (12 Cent) und Versand (1,90 Euro, Warensendung), so verringern sich mit billiger Tinte die variablen Stückkosten nur von 4,52 auf 4,27 Euro. Die fixen Stückkosten hingegen verringern sich mit der Anzahl der Produkte, die pro Stunde produziert werden. Geht Zeit für das Nachfüllen
von Tintenpatronen, das Reinigen der Druckköpfe, Düsentests oder gar Reparaturen von beschädigten Druckköpfen verloren, so können weniger Artikel produziert werden – die fixen Stückkosten steigen.
Dabei ist der Zeit-, Papier-, Substrat- und Tintenaufwand fürdas Farbmanagement noch nicht einmal berücksichtigt. In der Regel müssen beim Einsatz von Tinten anderer Hersteller alle eingesetzten Profile neu geschrieben werden. Das kostet Zeit und Material. Wer die benötigten Fachkenntnisse nicht im eigenen Haus hat, muss womöglich sogar einen externen Dienstleister hinzuziehen. Zum Lieferumfang von SawgrassProdukten gehören hingegen wichtige Serviceleistungen wie uneingeschränkter technischer Support und Farbmanagement.
Sparen an der richtigen Stelle
Druckdienstleister, die mit Sublimationsdrucken dauerhaft Geld verdienen möchten, haben also verschiedene Möglichkeiten. Unverzichtbar ist zunächst eine Vollkostenrechnung, die fixe und variable Stückkosten in die Betrachtung miteinbezieht. Daraus ergibt sich schnell, dass Effizienzsteigerungen, also die Produktion höherer Stückzahlen pro Stunde, ein wesentlich erfolgversprechenderer Ansatz sind, als reine Sparmaßnahmen beim Materialeinkauf. Zumal minderwertiges Verbrauchsmaterial zu Zeitverlust und zusätzlichen Kosten führen kann. Das gilt besonders, wenn es zum Maschinenstillstand und womöglich einer Reparatur kommt. Sinkende Kundenzufriedenheit, die sich letztlich in weniger wiederkehrenden Käufern auswirkt, sind eine weitere Gefahr einer Geschäftsstrategie, vor allem dann, wenn durch günstigeres Verbrauchsmaterial die Qualität des Endproduktes für den Käufer merklich sinkt. Ein schnellerer Drucker wie etwa der Sawgrass Virtuoso SG800 kann dazu beitragen, die Effizienz erheblich zu steigern – dann nämlich, wenn der Flaschenhals in der Produktion im Druck liegt. Der SG800 druckt beispielsweise fast doppelt so schnell wie der Ricoh 7100. Die Stückkosten sinken dann durch die höheren Stückzahlen (sog. Stückkostendegression).
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Sawgrass. Die Reihe wird fortgesetzt.