Öko-Tex Standard 100: Umweltschutz im Digitaldruck

Der »Öeko-Tex Standard 100« ist das bekannteste Produktlabel zur Beurteilung der Umweltfreundlichkeit und Verträglichkeit von Textilien. Entwickelt wurde es Anfang der 90er Jahre von dem österreichischen Textilforschungsinstitut (ÖTI) und dem deutschen Forschungsinstitut Hohenstein. Seitdem werden die Kriterien für den Oeko-Tex-Standard 100 ständig dem neuesten wissenschaftlichen Stand angepasst. Für die Verleihung des Zertifikats ist es relevant, ob das geprüfte Produkt keine gesundheitsschädigenden Auswirkungen auf den Menschen hat, ob es sich gut entsorgen oder recyceln lässt, und weiterhin, welche Umweltauswirkungen beim Waschen und Pflegen entstehen können. Untersagt ist beispielsweise die Verwendung von Phthalaten, AZO-Farbmitteln, Formaldehyd oder extrahierbaren Schwermetallen. Auch Geruch und die Emission leichtflüchtiger Komponenten sind für die Vergabe des Oeko-Tex-Labels wichtige Aspekte. Geprüft wird für das Label (Öko)  Oeko-Tex-Standard 100 nicht nur das Endprodukt, sondern auch die Roh- und Zwischenprodukte auf allen Stufen der Verarbeitungen. Außerdem wurden ergänzend zu dem Label »Oeko-Tex Standard 100«, der insbesondere die Humanökologie eines Produkts bewertet, auch der »Oeko-Tex Standard 1000« eingeführt, welcher einen Akzent auf die Produktionsökologie setzt. Kriterien für dieses Zertifikat sind nicht nur der Ausschluss von umweltschädigenden Chemikalien, Hilfsmitteln und Farbstoffen, sondern auch die Einhaltung von Richtwerten für Abwasser- und Abluftreinigung, sparsamer Energieeinsatz, Lärm- und Staubvermeidung, Maßnahmen zur Sicherheit am Arbeitsplatz, Verzicht auf Kinderarbeit und die 
Einführung grundlegender Elemente eines Umweltmanagement-Systems.

Oeko-Tex: Ein internationaler Standard

Verantwortlich für die unabhängigen Schadstoffprüfungen nach »Oeko-Tex Standard 100« ist die internationale Oeko-Tex-Gemeinschaft, ein Zusammenschluss von 14 renommierten Textilforschungs- und Prüfinstituten in Europa und Japan, mit Vertretungen und Ansprechstellen in weltweit mehr als 40 Ländern. Zu den ersten Unternehmen mit Oeko-Tex-Zertifikat gehörten Hersteller von Unterwäsche, Babybekleidung und Heimtextilien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Bereits ein Jahr nach dem Start des Produkt-Labels gab es in diesen Ländern 214 Unternehmen, die sich an der Oeko-Tex-Zertifizierung beteiligten. Aktuell sind in über 80 Ländern jeweils mehr als 8.000 Textil- und Bekleidungshersteller nach »Oeko-Tex Standard 100« zertifiziert. Mit über 65.000 ausgestellten Zertifikaten und Millionen von ausgezeichneten Artikeln in fast allen Produktsegmenten ist das Label »Textiles Vertrauen« damit das weltweit meistverbreitete Prüfzeichen für schadstoffgeprüfte Textilien und Produkte.

Zertifikat für Hersteller von Textildruckmaterialien

Zu der Liste der geprüften Unternehmen darf sich nun auch der Hersteller technischer Textilien Junkers & Müllers aus Mönchengladbach zählen. Die Produkte der Reihe »Mediatex«, die unter anderem auch für die digitale Bedruckung konzipiert wurden, tragen ab sofort das Label »Textiles Vertrauen«. »Viele Hersteller bezeichnen ihre Produkte als Grün, ohne aber wirklich über einen Nachweis ökologischer Unbedenklichkeit zu verfügen«, erklärt das Unternehmen. Junkers & Müllers möchte mit der Zertifizierung ein ganz Zeichen setzen und seinen Kunden einen Weg durch den »Grünen Dschungel« weisen. Die Umweltfreundlichkeit der Materialien alleine kann aber keine Garantie für das digital bedruckte Endprodukt geben – hier müsste vielleicht ein weiteres Zertifikat geschaffen werden.