Dämpfe beim Sublimieren von digitalen Textildrucken
Beim Sublimationsdruck entstehen Dämpfe. Sind die eigentlich gefährlich? Um die Verunsicherung ihrer Kunden zu beseitigen, ließ die A. Berger GmbH die beliebtesten Textilien ihres Sortiments auf Schadstoffe testen.
Die Fabrik A. Berger ist auf die Produktion von technischen Textilien bis zu einer Breite von 1.100 cm spezialisiert. Aus dem Zentrallager in Krefeld werden weltweit Digitaldrucker, Bühnentechniker, Künstler und Dekorateure beliefert. In den Lagerhallen werden derzeit ca. 1.000.000 Quadratmeter Stoff bevorratet. Vor allem werden aber Stoffe produziert, die für Soft-Signage-Anwendungen konzipiert sind. Textilien mit Breiten von bis zu 505 Zentimeter werden für alle Technologien, wie UV-härtende Tinten, Sublimations-Papiertransfer, Sublimations-Direktdruck, Solvent- und wasserbasierende Tinten, entwickelt und angeboten.
Sublimationsdämpfe: lieber Testen als vermuten
In der letzten Zeit zeigten sich aber speziell Kunden, die Stoffe für Digitaldruck-Anwendungen bestellen wollten, verunsichert: Sie hätten sich immer wieder erkundigt, »was denn eigentlich beim Sublimieren verdampft und ob diese Dämpfe für die Mitarbeiter in der Produktion schädlich sein könnten«, berichtet Business Manager Digital Textiles, Marc Nitsche. Die Angst der Kunden, dass beim Druckprozess schädliche Dämpfe freigesetzt werden könnten, hat die Firma dazu bewogen, eine Auswahl ihrer Textilien auf Schadstoffe testen zu lassen. Hierfür wandte sie sich an das Deutsche Textilforschungszentrum Nord-West, ein Institut der Universität Duisburg-Essen, das eng mit der öffentlichen Prüfstelle Krefeld zusammenarbeitet.
Die Prüfstelle besteht bereits seit 150 Jahren und führt Untersuchungen nach entsprechenden DIN- oder ISO-Normen durch. Die mit Ausrüstung behandelten Textilien von A. Berger gelten den Testergebnissen zufolge als unbedenklich: Der Schadstoffanteil ist so gering, dass die Textilien bei zweckgemäßer Benutzung keine Gefahr für die Gesundheit von Menschen darstellen und auch problemlos im Hausmüll entsorgt werden können. Eine solche Entsorgung ist nach Angaben der Firma auch möglich, wenn die Textilien bereits weiterverarbeitet und bedruckt wurden, denn der Anteil der Farbe am gesamten Volumengewicht sei beim Dyesub-Druck sehr gering. Offen bleibt allerdings die Frage nach schädlichen Dämpfen, die eventuell beim Drucken durch das Zusammenwirken der Tintenbestandteile und der chemischen Stoffe, mit denen die Textilien behandelt wurden, entstehen könnten. Denn die Textilien wurden lediglich so, wie die Firma sie anbietet, also unbedruckt, untersucht. Dies hat einen guten Grund: Die große Vielfalt an Tinten würde zu einer endlosen Vielfalt an Kombinationen führen, so dass abdeckende Testergebnisse nur mit großem Aufwand gewonnen werden könnten. Da die Tinten ständig weiter entwickelt werden, wäre eine solche Auswertung aber ohnehin nur kurzfristig von Relevanz. Allerdings bietet die A. Berger GmbH gegen einen Unkostenbeitrag auch gerne Tests für andere Produkte an. Diese zusätzlichen Tests lassen sich zügig realisieren, nachdem das Konzept und die Testmethoden festgelegt sind, und könnten bei Bedarf auch Verunsicherungen betreffs bedruckter Produkte klären.