Eloxal-Unterdruck. So funktioniert es auch digital (Video)
Kratzfest, säurefest und überhaupt. Die Eloxal-Schicht auf Aluminium ist ein chemisches Wunderwerk. Doch wie kann man Texte in diese schützende Schicht drucken, ohne sie zu beschädigen. Eloxal-Unterdruck ist heute sogar digital möglich. largeformat.de war für Sie mit der Kamera auf der Inprint in München und dokumentierte Eloxal-Unterdruck am Stand von DP-Solutions…
Wenn wir verstehen wollen, wie das Eloxal die Schrift schützt, hilft uns ein Blick bei Wikipedia: „Das Eloxal-Verfahren (von Eloxal, Abkürzung für elektrolytische Oxidation von Aluminium) ist eine Methode der Oberflächentechnik zum Erzeugen einer oxidischen Schutzschicht auf Aluminium durch anodische Oxidation. Dabei wird, im Gegensatz zu den galvanischen Überzugsverfahren, die Schutzschicht nicht auf dem Werkstück niedergeschlagen, sondern durch Umwandlung der obersten Metallschicht ein Oxid bzw. Hydroxid gebildet. Es entsteht eine 5 bis 25 Mikrometer dünne Schicht, die tiefere Schichten so lange vor Korrosion schützt, wie keine Lücken, beispielsweise durch mechanische Beschädigung, in dieser Schicht entstehen. Die atmosphärische Oxidschicht des Aluminiums beträgt lediglich wenige Nanometer. Wenn man beispielsweise eine Aluminiumplatte vor der Eloxierung bedruckt, wird bei dem in einem Wasserbad von etwa 97 Grad Celsius stattfindenden Eloxalverfahren die Farbe unter der entstehenden Hydroxidschicht eingeschlossen.“ Nachfolgend erklärt Wolfgang Panter, Geschäftsführer DP-Solutions wie der Eloxal-Unterdruck im Digitaldruck abläuft.
Beim Eloxal-Unterdruck macht man sich genau dies zu nutze. Die seit Jahren bekannte Technik funktioniert auch mit Inkjet-Systemen, wie Wolfgang Panter bei der INPRINT am Stand seines Unternehmens DP-Solutions demonstrierte. Auf einem modifizierten Inkjetdrucker werden die Aluminiumplatten bedruckt und in einem speziellen Behälter bei der vorgeschriebenen Temperatur von 97 Grad Celsius anschliessen eloxiert.
Eloxal-Unterdruck: Digital für viele Marktnischen
Der durch das Eloxal geschützte Druck ist unempfindlich gegen Laugen und Säuren und auch mit massivem Kratzen kann man das Druckbild nicht schädigen. Wird ein solches Eloxal-Unterdruck-Motiv beispielsweise durch Graffiti-Schmiererei beschädigt, so wischt man den Farbauftrag mit Aceton vom Eloxal ab, die darunterliegende ursprüngliche Bedruckung ist unbeschädigt.
Eloxal-Unterdruck ist eine Methode, die sich anbietet für Typenschilder auf Maschinen, die Ölen, Fetten sowie Laugen und Säuren ausgesetzt sind. Außerdem empfiehlt sich das Eloxal-Unterdruck überall dort, wo die Gefahr durch Graffitischmiereien groß ist, beispielsweise für Nahverkehrspläne und ähnliche Informationsträger im öffentlichen Raum.