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Massivit 3D: 3D-Druck im Großformat setzt sich durch

 Mit der Einführung der 3D-Drucklösung Massivit 1800 im Jahr 2016 wurde eine neue Ära für die Großformat-Schilder- und Display-Branche eingeläutet. Die neue Lösung ließ eine wirtschaftliche visuelle Kommunikation in 3D Realität werden. Wir haben Massivit 3D-Marketingchefin Isabelle Marelly interviewt, um mehr über die Marktreaktion auf den Drucker, Gelegenheiten für Kunden und ihre eigenen Gedanken über die allgemeine Situation in der Branche zu erfahren.

Massivit 3D hat sein Flaggschiff, die weltweite erste großformatige 3D-Drucklösung, den Massivit 1800, erstmals im Jahr 2016 auf der drupa vorgestellt. Wie hat der Markt auf dieses neue Produkt reagiert?

Kurz gesagt: sehr gut! Wie bei jeder neuen Technologielösung lockte der Massivit 1800 von dem Tag, an dem wir ihn enthüllten, viele Neugierige an. Für uns wichtig war natürlich, dass dieses echte kommerzielle Interesse sehr schnell zu Verkäufen führte: Innerhalb der ersten 12 Monate hatten wir bereits über 30 Kunden aus 15 Ländern. Zusätzlich haben wir unser weltweites Händlernetz auf mehr als 35 Partner ausgebaut. Für Deutschland arbeiten wir beispielsweise mit ESC zusammen. 

Wenn neue Lösungen auf den Markt kommen, müssen Unternehmen natürlich abwägen, ob sich die Investition für sie wirtschaftlich rentiert. Das ist nicht immer sehr leicht, insbesondere dann, wenn es sich auch noch um eine neue Technologie handelt. Was ist am Massivit 1800 so besonders?

Diese Frage lässt sich ganz leicht beantworten: Der Massivit 1800 schließt eine Lücke für Großformatdruckereien oder Werbetechnik-Unternehmen, da sie mit ihm einen weiteren Service anbieten, ihren Umsatz erhöhen und sich von ihren Mitbewerbern abheben können. Ein weiteres i-Tüpfelchen ist, dass Unternehmen mit ihm ganz schnell atemberaubende Kreationen realisieren können, die in einigen Fällen mit traditionellen Methoden gar nicht möglich wären.

Der 3D-Druck gibt Unternehmen die Freiheit, extrem große komplexe Formen und hohle, von innen beleuchtete Objekte mit einem echten „Wow-Faktor“ zu kreieren. Unternehmen können durch ihre Fähigkeit, derart publikumswirksame visuelle Display-Projekte zu entwickeln, ihr Leistungsspektrum erweitern. Sie können das nur durch den Einsatz von 3D-Druck oder durch Integration der Technologie in bestehende 2D-Anwendungen erzielen.

Ein gutes Beispiel hierfür sind Fahrzeugvollverklebungen. Traditionell sind diese 2D-Grafiken statisch, aber wenn sie mit großformatigen 3D-Elementen kombiniert werden, können Unternehmen aufmerksamkeitsstarke Outputs produzieren, die sich von der Masse abheben und eine viel größere Bremskraft haben. Hierdurch ergeben sich Chancen für neue Aufträge von bestehenden und neuen Kunden, und Unternehmen können so ihre Wettbewerbsposition stärken.

Als relativer Newcomer in der Schilder- und Display-Branche sind Sie sicherlich auch auf Herausforderungen gestoßen. Wie gehen Sie mit diesen um?

Eine unserer größten Herausforderungen besteht darin, dass Multimediagestalter, Werbeagenturen und Marken noch nichts von dieser neuen Technologie gehört haben und somit auch nicht wissen, wie sie mir ihr ihre Kreativität entfalten und neue Konzepte entwickeln können, die nicht mit traditionellen Technologien produzierbar sind.

Unsere kontinuierlich hohen Verkaufszahlen und der Erfolg unserer Kunden, die die Technologie integriert haben, belegen das, aber wir kämpfen noch mit externen Faktoren, sei es andere Technologielösungen oder Marktkräfte wie widrige Rahmenbedingungen. Momentan geht es uns darum, unseren Bekanntheitsgrad zu erhöhen und Unternehmen zu zeigen, wie sie ihren Umsatz mit unserer Hilfe steigern können.

Um noch einmal auf Herausforderungen zurückzukommen: Man kann mit Recht sagen, dass Ihre eigenen Kunden und auch potentielle Kunden oft in einer stark umkämpften Branche arbeiten. Welche Ratschläge würden Sie unseren Lesern zum Jahreswechsel für das Jahr 2018 geben?

Ja, da haben Sie vollkommen recht. Wir wissen von unseren Kunden, dass sie konstant unter Druck stehen: nicht nur wegen der Konkurrenz, sondern auch deshalb, weil sie ständig die Erwartungen ihrer eigenen Kunden – die schnell kreativen Output produzieren müssen – erfüllen müssen.

Für Großformatdruckereien und Werbetechnik-Unternehmen, die aber bereit sind, ihr Serviceangebot zu diversifizieren und nach Möglichkeiten suchen, um sich von der Konkurrenz abzuheben, bietet der 3D-Druck eine hervorragende Gelegenheit zur Umsatzsteigerung. Hierfür muss man sich u. U. trauen, sein gewohntes Umfeld zu verlassen, aber wer diesen Sprung wagt, könnte ein neues Kapitel für sein Unternehmen aufschlagen.

Stimmen Sie demnach dem Sprichwort „Den Mutigen hilft das Glück“ zu?

Ja, auf jeden Fall – insbesondere auch in Bezug auf Werbung und PR. Ich bin ja selbst im Marketing tätig und weiß, dass ich gerne jedem zuhöre, der mir eine echte Möglichkeit aufzeigt, die nicht nur budgetfreundlich ist, sondern auch bei meiner Zielgruppe ankommt. Hiermit stehe ich sicherlich nicht allein da: ich denke, dass die meisten Marken-Manager und Kreativ-Profis ebenfalls ständig nach Ideen für kreative Kampagnen suchen, um bei ihrem Publikum Interesse zu entfachen und es schnell zu einem Kauf zu animieren.

Zukunftsorientiertere Großformatdruckereien positionieren sich daher bereits jetzt aktiv als Berater für visuelle Kommunikation und erarbeiten gemeinsam mit ihren Kunden Konzepte für atemberaubende Kampagnen für Zielgruppen mit leistungsstarken neuen Anwendungen, die wirklich funktionieren. Viele unserer Kunden fallen in diese Kategorie und sie ergreifen ständig neue Chancen.

Sie haben mir gerade das Stichwort für meine nächste Frage gegeben: Können Sie uns ein paar Beispiele nennen, was man mit Ihrer 3D-Lösung realisieren kann und wie Kunden sie nutzen?

Da könnte ich Ihnen eine ganz lange Liste geben, mit verschiedensten Beispielen. Grundsätzlich umfasst die Liste 3D-Schilder und -Displays für Werbung, PR und High-Level-Marketing-Modelle. Die einzige Grenze ist die Fantasie. Für Messen bietet 3D-Druck die Möglichkeit, jeden Stand, jeden Event oder jede Show erlebnisreich und unterhaltsam zu machen, Besucher anzulocken und zu begeistern. Das Gleiche gilt natürlich auch für die Entertainment-Branche, in der die Möglichkeiten für thematisierte Anwendungen unbegrenzt sind.

Im Einzelhandel kann mit dem Massivit 1800 durch spritzige, ins Augen fallende Schaufensterdisplays, POP/POS-Ständer, visuelle Merchandising- und Messe-Elemente und sogar maßgeschneiderte Verkaufsstellen Markenbewusstsein geschaffen werden, das alles übertrifft, was mit traditioneller Herstellung realisierbar ist.

Ein hervorragendes Beispiel hierfür ist unser australischer Kunde OMUS. Er hat, soweit wir wissen, das weltweit erste in 3D gedruckte Popup-Geschäft gebaut. Die aufsehenerregende 9 Meter breite, 10 Meter lange und 2,7 Meter hohe Megastruktur wurde in weniger als 18 Tagen in 3D gedruckt und im Westfield Shopping Center in Sydney für eine Werbeaktion der Luxusmodemarke Louis Vuitton, der ein Kunde von OMUS ist, installiert.

Ein anderer Bereich, der sehr beliebt ist, sind riesige Fahrzeugvollverklebungen. Ein gutes Beispiel hierfür ist Carisma, einer unserer Kunden in den USA. Das in New York ansässige Unternehmen integriert in 3D gedruckte Displays in großformatige 2D-Vinyl-Grafiken für Ganzbeklebungen für Busse, um für neue Kinofilme zu werben. Sie können sich sicher vorstellen, dass solche massiven Objekte, die von der Seite eines Busses herausragen, wenn Sie über den Times Square gehen, natürlich Köpfe verdrehen und Passanten schnell ihre Kameras zücken.

Eine Reihe unserer Kunden nutzen das in 3D gedruckte Modell wiederum zum Vakuumformen für den Außeneinsatz oder zum Einwickeln in speziell gestaltetem Vinyl, in Texturen oder Farbe, je nach dem spezifischen Bedarf.

Wir haben festgestellt, dass 3D-Druckformen vermehrt für Vakuumformanwendungen zum Einsatz kommen. Mit dem Massivit 1800 können Unternehmen schnell große und komplexe Formen in 3D drucken, die dem Vakuumformverfahren standhalten. Bei traditionellen Herstellungsverfahren sind oft mehrere Wochen erforderlich, um Formeinsätze mit erheblichem Aufwand herzustellen. Mit dieser innovativen Methode können Druckereien kosteneffektiv maßgeschneiderte Formen herstellen und erhalten größere Gestaltungsfreiheit.

Massivit 3D verdreht nicht nur Köpfe, sondern bringt auch viel Neues. Was dürfen wir 2018 von Massivit 3D erwarten?

Ich würde Ihnen liebend gern erzählen, was genau wir für 2018 planen, aber das darf ich leider nicht. Ich kann Ihnen aber sagen, dass 2018 ein sehr bedeutendes und wichtiges Jahr für unser Unternehmen sein wird. Schauen Sie also regelmäßig vorbei!

Wie wird sich die Schilder- und Display-Branche im neuen Jahr Ihrer Meinung nach entwickeln?

Ich erwarte, dass sich in dieser Branche technologisch noch sehr viel mehr tun wird, was Großformatdruckereien und Werbetechnik-Unternehmen die Gelegenheit geben wird, ihr kreatives Potential zu realisieren und ihre Kunden zu faszinieren. Spezifisch glaube ich, dass wir 2018 weiterhin sehr kreative Kampagnen sehen werden, die 2D- und 3D-Drucktechnologien kombinieren und neue Impulse dafür geben, wie visuelle Kommunikationsprojekte produziert werden. Das wird angesichts der vielen Einflüsse, die weiterhin um die Aufmerksamkeit des Publikums kämpfen, entscheidend sein.

 

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